Nun ist es soweit: der Bebauungsplan Limes-Center liegt in der Zeit vom 22.02.2021 bis 26.03.2021 in der Gemeinde zur Einsichtnahme aus (auch im Internet zugänglich). Einwände können – auch von außerhalb der Gemeinde – vorgebracht werden. Das die Gemeinderäte Bewegung in die Angelegenheit bringen wollen und diesen Schritt jetzt gewählt haben, ist größtenteils verständlich. Verständlich ist uns auch, dass der „neue“ Gemeinderat gemeinsam (1 Gegenstimme) für diese Entscheidung eintritt – obwohl uns natürlich eine harte Auseinandersetzung und eine Ablehnung des Gesamtprojektes lieber gewesen wäre.
Viel ist seit dem Erstbeschluss vom 04.04.2019 geschehen: Projektvorstellung beim Postwirt am 08.04.2019, Einziehung der öffentlichen Feldwege im Planungsgebiet am 06.06.2019, Gespräche des Investors mit den Anwohnern am 18.11.2019, Gründung der Bürgerinitiative gegen das Projekt am 29.11.2019, Unterschriftensammlung der BI, Ablehnung eines Ratsbegehrens am 11.12.2019, Kommunalwahlen, Corona, Edeka im Ortszentrum schließt am 01.08.2020, Beschluss der Aufstellung eines Bebauungsplans, endgültige Beschlussfassung am 04.02.2021 „Bebauungsplan Sondergebiet/Allg. Gewerbegebiet Edeka“, 22.02.2021 Auslegung ….
In dieser langen Zeit haben wir zusammen mit dem Betreiber des Fachmarktzentrums „An der Römersäule“ und einem Teil der Gemeinderäte, die nicht von vornherein signalisiert hatten, dass sie das Limes-Center unbedingt haben wollen, versucht, Alternativen anbieten zu können (hier hatten wir auch große Hoffnungen in den Einzug der Grünen in den Gemeinderat gesetzt). Ein Nachfolger für den Edeka-Markt in der Ortsmitte konnte leider nicht gefunden werden – wird jetzt ein Baumarkt. Im FMZ „An der Römersäule“ könnte nun – nach mehreren negativen Anläufen – ein Drogeriemarkt gebaut werden. Es findet sich allerdings kein Betreiber, so lange eine Konkurrenzansiedlung im Limes-Center gefürchtet werden muss. Wir haben die gesammelten Unterschriften bisher nicht abgegeben, weil wir davon ausgegangen sind, mit den oben erwähnten Maßnahmen den Gemeinderat zu einem Umdenken bewegen zu können, leider vergeblich. Wir sind uns der Aufgabe eines verantwortungsvollen Umgangs mit diesen Unterschriften bewusst, behalten uns aber die Abgabe für einen geeigneteren Zeitpunkt vor und hoffen auf das Verständnis der Unterzeichner.
Wir sind nicht gegen eine Ansiedlung von Edeka, allerdings gegen eine Ansiedlung an diesem Ort und in der geplanten Konstellation!
Wir sind:
gegen die Versiegelung zusätzlicher 20.000 qm (Grundwasser-, Versickerungsproblematik)
gegen die Zerstörung eines wertvollen Klimapuffers
gegen die endgültige Zerstörung eines Teils des dörflichen Charakters
gegen eine Umsiedlung eines funktionieren FMZ um 200 bis 300 Meter Richtung Ort
gegen eine Umnutzung des bestehenden FMZ in ein Objekt, dessen Folgen für den Ort wir gar nicht kennen möchten (Autohof?)
gegen zusätzlichen Lärm
gegen zusätzlichen Verkehr im Ort (es ist eh schon mehr als genug)
gegen wildes Parken von PKWs und LKWs in den Anwohnerstraßen und an der Schule
gegen das Argument der oft angeführten „Fußläufigkeit“, bei einer Verlagerung um einige 100 Meter
Wir sind:
für einen nachhaltigen Umgang mit wertvollen Ressourcen
für den Erhalt und den Ausbau bestehender Strukturen (zusätzlicher Drogeriemarkt, evtl. Flächenerweiterung bei ALDI und REWE)
für den Erhalt der kleineren Läden „An der Römersäule“
für den Erhalt der Arbeitsplätze „An der Römersäule“
Für diese Ziele kämpfen wir, weil es uns wert ist! Wir bitten dabei um Ihre erneute Unterstützung.
Bringen Sie Ihre Einwände vor: einzeln, gemeinsam, in Gruppen, auch auf der Gemeinde in mündlicher Form (wird dort dann protokolliert). Einbringen kann sich jeder, auch nicht in Denkendorf Wahlberechtige. Das „Limes-Center“ berührt schließlich auch die Belange von Bürgern außerhalb – und Flächenverbrauch/Nachhaltigkeit beschränkt sich nicht auf Denkendorf. Wir bereiten einen „Sammeleinspruch“ vor, an dem Sie sich gerne beteiligen können. In welcher Form das geschehen wird, werden wir Ihnen in einem Flyer mitteilen.
Wir hoffen auch stark auf die Einwände der Träger öffentlicher Belange (Wasserwirtschaftsamt, Staatliche Bauämter, Bund Naturschutz …).
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